Sind wir ehrlich: Schulden sind ätzend und vermitteln sicher kein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Grund genug, sich diesem Problem endlich zu stellen. Wenn du deine Schulden loswerden möchtest, zeige ich dir hier in 4 einfachen Schritten, wie dir das gelingen kann.
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1. Schulden stabilisieren
Um deine Schulden loszuwerden, ist der erste Schritt nicht, nun sofort alles an Geld in den Schuldenabbau zu stecken, sondern schlichtweg die bestehenden Schulden zu stabilisieren und keine neue Schulden zu machen.
Das funktioniert nur, indem du dich selbst dazu verpflichtest und das auch in die Tat umsetzt. Dazu musst du sehr wahrscheinlich auch neue finanzielle Gewohnheiten entwickeln. Es liegt nahe, dass dir deine bisherigen Gewohnheiten nicht unbedingt geholfen haben, denn sonst hättest du auch keine Schulden.
Die meisten, die ihre Schulden loswerden wollen, überspringen genau diesen Schritt der Stabilisierung und gehen sofort in den Schuldenabbau. Das Problem dabei? Dein Schuldenberg wird nicht weniger, wenn du parallel dazu trotzdem noch neue Konsumschulden aufnimmst. Also: Erst stabilisieren, dann abbauen!
2. Zahlen auf den Tisch & Plan entwickeln
Um deine Schulden loszuwerden, brauchst du zudem einen klaren Plan. Und dazu musst du wissen, wo du eigentlich stehst. Du willst schließlich raus aus dieser Situation, oder?
Schnapp dir Zettel und Stift oder eine Excel-Tabelle und erstelle dir eine Übersicht einiger wichtiger Zahlen.
Diese Zahlen solltest du im Schlaf kennen:
- was nehme ich monatlich ein?
- was gebe ich monatlich aus?
- wie hoch sind meine Schulden Stand heute?
- wie viele Schuldposten habe ich?
- mit welcher monatlichen Summe kann ich die Schulden abbauen?
3. Notgroschen füllen
Abgesehen davon, dass du nun damit beginnst, deine Schulden gezielt abzubauen, solltest du nun unbedingt einen Notgroschen aufbauen.
Warum? Um dich bspw. in Zeiten ohne Einkommen vor weiteren Schulden zu bewahren. Das kannst du nur, wenn du dir ein Polster (oder auch Sicherheitsnetz) aufbaust, das dich in diesen Zeiten auffängt.
Wie du das machst?
- Du suchst dir ein Tagesgeldkonto oder kostenfreies Sparkonto und eröffnest dieses
- Du legst einen Dauerauftrag an, der direkt nach Gehaltseingang ausgeführt wird.
- Mit diesem wird eine Summe X jeden Monat an dein Notgroschenkonto überwiesen.
- Das Geld darauf wird niemals für andere Zwecke ausgegeben!
4. Schulden kontinuierlich loswerden
Kommen wir zum eigentlichen Schuldenabbau. Psychologisch betrachtet, ist es oft einfacher, mit dem kleinsten Schuldenbetrag zu beginnen. Oder besser gesagt: Darauf deinen Fokus zu legen.
Nimm mal an, du hast 3 Schuldposten.
Schuldposten A = 300 Euro
Schuldposten B = 900 Euro
Schuldposten C = 1.500 Euro
Und du hast ermittelt, dass du 300 Euro je Monat aufbringen kannst, um deine Schulden zu begleichen. Dann versuchst du nun nicht, alle 3 Posten möglichst gleichmäßig zu bedienen, sondern legst deinen Fokus immer auf den aktuell geringsten Posten. Für unser Beispiel könnte das bedeuten, du baust deine Schulden vorerst mit folgenden monatlichen Beträgen ab:
Monat 1
Schuldposten A = 300 Euro – 200 Euro / Monat = 100 Euro
Schuldposten B = 900 Euro – 50 Euro / Monat = 850 Euro
Schuldposten C = 1.500 Euro – 50 Euro / Monat = 1.450 Euro
Monat 2
Schuldposten A = 100 Euro – 100 Euro / Monat = 0 Euro ✅
Schuldposten B = 850 Euro – 150 Euro / Monat = 700 Euro
Schuldposten C = 1.450 Euro – 50 Euro / Monat = 1.400 Euro
Monat 3
Schuldposten B = 700 Euro – 250 Euro / Monat = 450 Euro
Schuldposten C = 1.400 Euro – 50 Euro / Monat = 1.350 Euro
…
Monat 5
Schuldposten B = 200 Euro – 200 Euro / Monat = 0 Euro ✅
Schuldposten C = 1.300 Euro – 100 Euro / Monat = 1.200 Euro
Monat 6
Schuldposten C = 1.200 Euro – 300 Euro / Monat = 900 Euro
…
Monat 9
Schuldposten C = 300 Euro – 300 Euro / Monat = 0 Euro ✅
Erstens kannst du deine Motivation mit dem Erreichen kleiner Teilziele viel besser aufrecht erhalten. Und sind wir ehrlich: Hier braucht es durchaus immer mal wieder Motivation.
Andererseits bist du deine Schulden so auch viel schneller los, wenn du ein Schuldentilgungsbudget nutzt und das wie im obigen Beispiel auf deine Schuldposten verteilst. Denn angenommen, du zahlst bei jedem Schuldposten nur das, was mindestens machbar ist, ziehst du die komplette Tilgung deiner Schulden zeitlich in die Länge. Und mehr Zeit bedeutet bei Konsumschulden auch in der Regel: Mehr Zinsen. Also mehr Ausgaben, die im Grunde unnötig sind.
Sicher müssen dabei auch deine Gläubiger mitziehen. Hier ist Kommunikation angesagt. Erstelle dir deinen Plan und dann setze dich mit deinen Gläubigern in Verbindung, ob sie deinem Schuldenabbauplan so einverstanden wären.
Wenn du deine Schulden also schneller loswerden und motiviert bleiben möchtest, errechne dir ein Schuldentilgungsbudget und verteile es so, dass der Fokus stets auf dem Abbau des aktuell geringsten Schuldposten liegt.
Schulden loswerden – kein Hexenwerk
Du siehst, es ist kein Hexenwerk deine Schulden endlich loszuwerden. Du musst vorerst nur eins tun: Machen und bereit für Veränderung sein. Bleibst du dran und erstellst du dir einen Schuldenabbauplan, der zu deinen Finanzen passt, ist der Rest im Grunde nur noch eine Frage der Zeit bis du endlich schuldenfrei bist.
Viel Erfolg!