Money Mindset [Finanzen verbessern #1]

Es gibt Fragen, die ich immer wieder gestellt bekomme. Eine davon ist: Wie kann ich meine Finanzen schnellstmöglich verbessern? Die Antwort darauf besteht aus 3 wesentlichen Bausteinen, die ich dir hier etwas näher zeigen möchte. Baustein #1 ist dein Denken – oder auch Money Mindset.

#1 Dein Money Mindset

Mindset, Glaubenssätze, Geld-Denken – sehr viel früher dachte ich: „Ja ja, das ist nur wieder so ein Trend-Gedöns“. Bis ich mich irgendwann darauf einließ und am eigenen Leib erfuhr, was es bedeuten kann, das eigene Denken zu hinterfragen.
Denn schließlich stellte ich fest: Was auch immer du ändern und angehen willst (ob nun dein Geld, deine Lebensziele , deine Ernährung..). Es beginnt immer im Kopf.

Was ist Money Mindset? Grob erst einmal dein Glauben und deine Gefühle zum Thema Geld.

Einige davon kennst du mit Sicherheit. Ein paar Klassiker: „Geld verdirbt den Charakter.“ und „Über Geld spricht man nicht.„.

Warum ist es wichtig, sich damit zu befassen, wenn wir unsere Finanzen verbessern wollen? Weil diese Gefühle und Glaubenssätze zum Thema Geld uns stark begrenzen können. Und uns somit auch daran hindern können, gut mit unserem Geld klarzukommen.

Dabei geht es gar nicht so sehr darum, sich von heute auf morgen eine neue Denke aufzuzwingen. Also beispielsweise denkst du: „Damn. Ich kann´s irgendwie nicht. Mein Geld reicht nie bis zum Monatsende“.

Da hilft es natürlich recht wenig, sich vor den Spiegel zu stellen und was anderes zu behaupten – à la „Ich kann gut mit Geld umgehen. Diesen Monat habe ich am Monatsende noch 200 Euro übrig“. Davon ändert sich erst einmal nichts. Aus welchem Grund sollte sich da auch etwas ändern? Kaufst du dir das ab, was du da vorm Spiegel stehend sagst?

Vielmehr geht es darum, die eigenen Gedanken(gänge) erst einmal bewusst wahrzunehmen. Manchmal sind die schon so tief in uns verankert, dass wir sie schon beinah als Reflex bezeichnen könnten.

Kurze Übung: An dieser Stelle könntest du kurz mal einen Timer auf 5 Minuten stellen. Nimm dir einen Zettel und einen Stift und schreibe mal alles (wirklich alles!) auf, was dir zum Thema Geld in den Sinn kommt.

Was passiert mit dir beispielsweise, wenn dir zum Möbelkauf der Aufbau jener Möbel angeboten wird? Lehnst du dankend ab, weil du das selbst kannst und kein Geld verschwenden willst? Nimmst du an, weil du damit mehr Zeit hast, um dich um die wirklich wichtigen Dinge zu kümmern? Was passiert da in dir?

Was ist mit Sprüchen wie „Ohne Fleiß kein Preis„? Stimmst du dem zu? Denkst du, du hättest dein Gehalt nur verdient, wenn du Überstunden machst und noch die Schichten für kranke Kollegen übernimmst?

Oder denkst du zufällig, du verstehst die Börse eh nicht. Also legst du dein Geld dort auch nicht an. Und lässt es stattdessen auf dem Girokonto liegen oder gibst es halt einfach aus?

Wahrnehmen ist der Schlüssel zu einer neuen „Gelddenke“. Genau funktioniert der Prozess so: wahrnehmen > hinterfragen > reflektieren > neuausrichten.

Beispiel – „Ich kann nicht gut mit Geld umgehen.“

Du denkst, du kannst nicht gut mit Geld umgehen. Warum auch immer, gibst du dein Geld immer aus, sobald du welches hast. Du sparst nichts und wüßtest auch nicht, wie und wovon du sparen solltest.

Wir fragen uns: Warum ist das so? Wie komme ich darauf? Welche Erfahrungen haben zu dieser Annahme geführt?

Die Antwort lautet beispielhaft:

  • Weil mir keiner gezeigt hat, wie ich am besten mit meinem Geld umgehe.
  • Würde ich mehr verdienen, käme ich besser mit meinem Geld klar.
  • Ich gönne mir gern etwas.
  • Ich habe mal gespart, brauchte das Geld dann aber für was anderes.

Soweit so gut. Nun könntest du dich fragen, inwiefern diese „Gründe“ für dich veränderbar sind. Was könntest du konkret tun, um dies zu verändern?

„Weil mir keiner gezeigt hat, wie ich am besten mit meinem Geld umgehe.“»„Ich kann mir das aber jetzt zeigen lassen oder mehr darüber lernen.“
„Würde ich mehr verdienen, käme ich besser mit meinem Geld klar.“»„Was würde ich verändern, wenn ich morgen 15% mehr Gehalt hätte? Würde ich das Geld sparen oder einfach nur mehr ausgeben?“
„Ich gönne mir gern etwas.“»„Kann ich das auf irgendeine Weise begrenzen, sodass ich mich dennoch gut fühle, aber nicht zu viel ausgebe?“
„Ich habe mal gespart, brauchte das Geld dann aber für was anderes.“»„Was müsste ich tun, um das Gesparte nur für den Notfall zu reservieren und trotzdem etwas für Wünsche übrig zu haben?“

Wenn du also der Meinung bist, du könntest nicht gut mit Geld umgehen, möchtest aber dennoch deine Finanzen verbessern, steckt die Antwort in dieser Tabelle (siehe oben).

Du könntest daraus ganz konkrete Schritte ableiten. Beispielsweise diese:

„Ich kann mir das aber jetzt zeigen lassen oder mehr darüber lernen.“»„Ich suche mir Informationen zum besseren Umgang mit Geld und befasse mich damit eine Stunde pro Woche.“
„Was würde ich verändern, wenn ich morgen 15% mehr Gehalt hätte? Würde ich das Geld sparen oder einfach nur mehr ausgeben?“»„Von der nächsten Gehaltserhöhung lege ich min. 80% zurück.“
„Kann ich das auf irgendeine Weise begrenzen, sodass ich mich dennoch gut fühle, aber nicht zu viel ausgebe?“»„Ich gönne mir zwei „Belohnungen“ pro Monat für einen maximalen Wert von 100 Euro“
„Was müsste ich tun, um das Gesparte nur für den Notfall zu reservieren und trotzdem etwas für Wünsche übrig zu haben?“»„Ich könnte 2 Tagesgeldkonten eröffnen. Auf dem einen spare ich für Notfällen. Auf dem anderen für Wünsche.“

Könntest du ein Denken, das du selbst auf diese Weise selbst entwickelt hast, eher verinnerlichen und umsetzen als Sprüche, die du dir vor dem Spiegel sagst? Ja, oder?

Beispiel – „Ich habe keine Ahnung von der Börse“

Du denkst, du hast keine Ahnung von der Börse und auch nicht genug Geld, um dort anzulegen.

Das haben wir jetzt festgestellt. Und wir fragen uns, warum ist das so? Die Antwort lautet beispielsweise:

  • Weil ich mich damit noch nie wirklich beschäftigt habe.
  • Weil es in meinem Elternhaus keine Rolle spielte.
  • Weil ich Finanzen langweilig finde.
  • Weil ich denke, dass man dafür erstmal eine Menge Geld braucht.

Ok soweit.

Nun fragen wir uns: Welcher dieser Gründe ist wie zu meinen Gunsten veränderbar? Und wir kommen auf folgendes..

„Weil ich mich noch nie damit beschäftigt habe“»„Ich kann mir aktiv Zeit nehmen, um mich damit zu befassen.“
„Weil es in meinem Elternhaus keine Rolle spielte“»„Deshalb kann das in einem Leben anders sein.“
„Weil ich Finanzen langweilig finde.“»„Ich muss mich nicht täglich damit befassen, für eine solide Finanzstruktur kann ich meine „Abneigung“ überwinden, weil ich mir damit einen Gefallen tue.“
„Weil ich denke, dass man dafür erstmal eine Menge Geld braucht.“»„Warum gibt es dann mittlerweile so viele Sparplan-Angebote ab 1 € monatlich? Offensichtlich muss es da einen Weg geben. “

Wenn ich also eigentlich durchaus Interesse daran habe, mein Geld an der Börse anzulegen, es bislang aus dem Grund „Keine Ahnung“ nicht getan habe, besitze ich nun die Vorlage für die ersten Schritte, die zu einer Veränderung führen.

Die Lösung ist darin schon enthalten..

„Ich kann mir aktiv Zeit nehmen, um mich damit zu befassen.“»„Ich nehme mir vorerst wöchentlich 30 Minuten, um mich über die Grundlagen der Börse zu informieren.“
„Deshalb kann das in einem Leben anders sein.“»„Ich weiß und entscheide, dass ich mein Geld anders anlegen muss als es meine Eltern es getan haben, weil die Bedingungen heute andere sind.“
„Ich muss mich nicht täglich damit befassen, für eine solide Finanzstruktur kann ich meine „Abneigung“ überwinden, weil ich mir damit einen Gefallen tue.“»„Ich möchte etwas für meine Altersvorsorge tun. Dazu will ich in den nächsten 3 Monaten eine solide Basis aufgebaut haben, mit der ich automatisch und regelmäßig Geld zurücklege.“
„Warum gibt es dann mittlerweile so viele Sparplan-Angebote ab 1 € monatlich? Offensichtlich muss es da einen Weg geben. “ »„Ich erkundige mich über Möglichkeiten, wie ich von der Börse profitieren kann, ohne gleich ein großes Vermögen anzulegen.“

Die richtigen Fragen stellen

Typischerweise stellen wir uns bei Thema Geld vielmehr die Frage, wie machen das die anderen eigentlich? Warum kann sich Person X dies oder jenes leisten und ich nicht? Wie machen die das? ..und so weiter.

Das Problem ist: Das sind nicht die Fragen, die du dir stellen solltest, um deine eigenen Finanzen zu verbessern.

Die Fragen, die du dir stellen müsstest lauten:

  1. Was denke ich über Geld? Und über mich im Kontext zu Geld?
  2. Warum denke ich das? Was hat dazu geführt?
  3. Wie sind diese Gründe veränderbar?

Du siehst, mit diesen 3 Schritten ist es relativ einfach, die eigenen Grundsätze, Glaubenssätze und Annahmen zu entkräften und zu deinen Gunsten zu verändern.

Und vor allem sind sie der Anfang, um deine Finanzen zum Positiven zu verändern.

Du hast Fragen, Tipps oder andere Ideen? Immer her damit!