Selbstverständlich kenne sie auch. Diese Teufelchen-Stimme in deinem Kopf, die dir sagt: „Du kannst nicht mit Geld umgehen.“, „Das mit dem Geld wirst du nie verstehen. Das ist alles zu kompliziert.“, „Du hast zu wenig Geld, um zu Sparen.“, „Geld anlegen, das ist nur was für Reiche.“.
Falsch. Falsch. Falsch.
Bitte einmal alles streichen.
Mit Geld gut umzugehen kann man lernen. Versprochen. Die Basics zeige ich dir jetzt!
Gut mit Geld umgehen, ist keine Raketenwissenschaft
Wenn du lernen möchtest, gut mit Geld umgehen zu können, dann schätze ich mal, dass du bislang entweder wenig Lust auf das Thema Finanzen hattest und dich damit recht wenig oder gar nicht beschäftigt hast. Oder du hast finanzielle Probleme, die du in den Griff bekommen möchtest, weil sie dich belasten.
Hat das dazu geführt, dass du nun hier bist, herzlichen Glückwunsch! Das ist der erste wichtige Schritt, um deine Finanzen in den Griff zu bekommen und besser mit deinem Geld umzugehen. Einsicht. Nämlich jene, dass da was schief läuft.
Das ganz grundsätzliche Problem der meisten ist, dass sie weder finanzielle Ziele, noch einen Plan haben. Was schließlich dazu führt, dass sie mit dem Geld in den Monat hinein leben.
Geld ist da und Geld wird ausgegeben.
Geld ist nicht da, Geld wird nicht ausgegeben.
Keine Sorge, du bist damit nicht allein. Viele (richtig viele!) leben genau so.
Dahinter verbirgt sich eine Phänomen, das sich Parkinsonsches Gesetz nennt. Kannst du hier bei Wikipedia nachlesen. Dieses besagt, dass sich Ausgaben immer im Rahmen des verfügbaren Geldes bewegen. Hast du viel Geld, gibst du viel aus. Hast du wenig Geld, gibst du wenig aus. Erkennst du dein Muster wieder?
Was wäre aber, wenn man sich dessen bewusst ist und diesem Phänomen zuvorkommen kann?
Fakt ist, es muss eine Veränderung her, um so mit deinem Geld umzugehen, dass es dir langfristig nützt. Wenn du dafür bereit bist, herzlichen Glückwunsch.
Lass uns starten.
Ist-Zustand ehrlich analysieren
Egal, welche finanziellen Wünsche du hast. In erster Linie musst du dir dringen deinen finanziellen Ist-Zustand ansehen. In diesem Schritt kommt alles (wirklich alles!) auf den Tisch. Alle Einnahmen, alle Ausgaben, alle Schulden, jegliches Vermögen.
Ob du das nun so machst, wie ich das in meinem Buch „Familien Finanz Kompass“ mit meinen Leser:innen zusammen durchgehe oder du eine eigene Ist-Analyse erstellst, ist dir überlassen. Wichtig ist, es müssen alle Zahlen schwarz auf weiß vor dir liegen. Am besten in monatlicher Struktur über mindestens 12 Monate betrachtet.
Du willst mit dieser Auswertung am Ende wissen: Was passiert mit deinem Geld? Beziehungsweise, was ist bislang damit geschehen? Wohin floss dieses Geld?
Fragen, die dir dabei helfen können:
- Was kommt an Geld herein?
- Was wird wofür ausgegeben?
- Welchen Teil brauchst du, um Schulden zu zahlen?
- Wie hoch sind deine Schulden?
- Wie lange zahlst du noch Schulden ab?
- Wie hoch sind deine Sparbeträge?
- Welche Beträge legst du wofür zurück?
- Was bleibt am Ende noch übrig?
Zwei wichtige Pläne: Haushalt und Vermögen
Auch, wenn wir Geld durchaus anfassen können, ist Geld in der Lage zu fließen. Es fließt zu dir und wieder weg. Kennst du den Spruch des bekannten Bankiers Amschel Meyer Rothschild?
„Das Geld ist nicht weg, mein Freund, es hat nur ein anderer.“
Geld kann sich nicht in Luft auflösen, es fließt. Was du tun musst, um den Umgang mit Geld zu erlernen, ist die Fließrichtung selbst zu bestimmen und nicht bestimmen zu lassen. Ich unterstelle dir an dieser Stelle einfach mal, dass es für dich erstrebenswert ist, dein Geld zu behalten statt es zu einem anderen fließen zu lassen ;-).
Angenommen dein Geld ist also ein Fluss. Du willst wissen, wo dieser Fluss entlang fließt. Dann brauchst du eine Landkarte. Mit dieser Landkarte kannst du sehen, wo genau der Fluss entlang führt, welche Abzweigungen er nimmt und wo er mündet. Flüsse münden zumeist in einem Meer. Sie können aber auch vertrocknen oder in kleinen Endseen münden.
Deine (Geld)Flüsse
Stell dir jetzt vor, das Meer ist dein Vermögen.
Damit erklärt sich von selbst: Du möchtest deinen Fluss so steuern, dass dein Meer immer mehr Wasser beinhaltet.
Unsere erste Landkarte ist ein Haushaltsbuch (hier geht´s zu meinem Talerplaner). Damit wollen wir erfahren, wohin unser Geld Monat für Monat fließt.
Unsere zweite Landkarte ist eine Übersicht über unser Meer – also eine Art Karte über die Entwicklung unseres Nettovermögens. (Hinter dem Link findest du einen kostenlosen Nettovermögen-Rechner, den du dir herunterladen kannst.)
Mit der 1. Landkarte bestimmen wir also die Fließrichtung unseres Geldes.
Mit der 2. Landkarte prüfen wir, ob wir mit der Richtung unserer Geldflüsse dafür sorgen, dass unser Meer größer wird. Also unser Nettovermögen wächst.
Es ist dabei völlig egal, ob wir viel oder wenig Geld verdienen. Wer diesen Grundsatz verstanden und verinnerlicht, kann mit wenig Geld umgehen, aber (und das ist noch viel besser) auch mit viel Geld umgehen. Wer es schafft, einen kleinen Teil seines geringen Einkommens zur Seite zu legen, dem wird es erst recht mit viel Geld gelingen.
Wie groß soll dein Meer sein?
Es macht definitiv einen Unterschied, ob ich einen kleinen Steppensee, wie den Neusiedler See, die Ostsee oder den Indischen Ozean füllen möchte.
Fun Fact: Interessanterweise sind Steppenseen besondere Endseen, mit einem schwankenden Wasserstand und flachen Becken. Sie sind hauptsächlich abhängig von Niederschlag (Einnahmen) und Verdunstung (Ausgaben).
Wir wollen also keinen Steppensee, der dummerweise auch verdunsten könnte. Wir wollen mindestens ein Meer, wenn nicht sogar einen Ozean.
Je nachdem, wie groß mein Meer (oder Ozean) werden soll und in welcher Zeit du das Meer gefüllt haben möchtest, müssen deine Anstrengungen (ja, Anstrengungen!) unterschiedlich ausfallen.
Klar, ein Ozean beinhaltet nunmal mehr Wasser als ein kleines Meer.
Du entscheidest! Du setzt das Ziel. Und du gehst los.
Richtung ist wichtiger als Geschwindigkeit
Egal, welche Entscheidung du getroffen hast, welches Ziel du verfolgst. Alles beginnt mit einem Schritt und führt sich fort, indem du das zweite Bein nachziehst und den zweiten Schritt gehst und dann den dritten…und so weiter.
Okay, vielleicht hast du ein großes finanzielles Ziel. Deinen Ozean. Alles beginnt mit einem ersten Tropfen Wasser, mit einem ersten Schritt. Dabei stets Geduld und Ruhe zu bewahren, kann zuweilen schwierig sein. Doch merke dir immer (!) : Richtung ist wichtiger als Geschwindigkeit. Manchmal gehen die Dinge langsamer voran, als du dir das wünschst. Ganz besonders am Anfang. Aber vor allem dann ist es besonders wichtig, die Richtung beizubehalten.
Veränderung leben
Kennst du deine Richtung, weißt du nun ziemlich genau, wo du langgehen musst. Wie das im Alltag für dich aussehen kann, ist sehr individuell.
Manche tauschen Autofahrten gegen Fahrradfahrten aus. Andere kündigen Streaming-Abos oder Zeitschriften-Abos, die sie nur selten wirklich nutzen. Wieder andere machen beides oder ganz anderes. Die kleinen und großen Möglichkeiten sind vielfältig.
Sie haben jedoch alle etwas gemeinsam:
- Sie zielen darauf ab, unter den eigenen Möglichkeiten zu leben. Heißt, Geld wird nicht blind bis zum Anschlag rausgehauen, sondern der Fokus liegt darauf, Geld zu behalten.
- Sie ermöglichen dir Spaß an deinem Vermögenswachstum.
- Sie zielen niemals auf Vergleiche mit anderen ab. Was dich zufrieden stimmt, wird selten das sein, was für andere gut passt.
Übrigens: Wenn du mit Geld umgehen lernen möchtest und dazu noch etwas Hilfe benötigst, wirf doch mal einen Blick in mein Buch!
Mit dem „Familien Finanz Kompass“ nehme ich dich mit auf den Weg zu finanzieller Sicherheit und zeige dir, wie es auch deiner Familie möglich ist, Finanzen entspannt im Griff zu haben, Rücklagen und Vermögen aufzubauen. Sieh es als eine spannende und interaktive Reise durch eure Finanzen, an deren Ende du tatsächlich einen individuellen Plan hast.
Dazu bekommst du von mir Excel-Vorlagen und PDFs, um alle Schritte direkt für eure Finanzen umzusetzen. 👇