Nettovermögen berechnen, überblicken und aufbauen [plus gratis Download]

Wollen wir uns finanziell mit anderen vergleichen, fragen wir in der Regel nach dem Bruttoeinkommen. Wieviel verdient Kollege Fritz? Und was bekommt Kollegin Heike, die im Büro nebenan sitzt? Aber sagt das tatsächlich etwas über den finanziellen Erfolg von Fritz und Sabine aus? Und sagt das auch was über unseren eigenen finanziellen Erfolg aus? Nein, nicht wirklich . Tatsächlich ist die bedeutend bessere Kennzahl, um finanziellen Erfolg auszudrücken, das Nettovermögen. Warum das so ist und wie du dein Nettovermögen berechnen kannst, zeige ich dir hier.

Nettovermögen Definition & Berechnung

Du musst dazu weder eine Ausbildung bei der Bank gemacht oder ein BWL-Studium absolviert haben. Denn das Nettovermögen errechnet sich denkbar simpel. Und zwar wie folgt:

Nettovermögen = Vermögen – Schulden

Oder kurzum: du ziehst von deinem Vermögen deine Schulden ab. Und zack, da hast du dein Nettovermögen.

Übrigens kann man es auch Reinvermögen nennen. Wichtig ist, dass das Nettovermögen immer ein Wert ist, der zu einem bestimmten Zeitpunkt X besteht. Dein Nettovermögen kann schon morgen ganz anders aussehen als heute. Insbesondere, wenn du heute einen Teil deiner Schulden begleichst oder sich die Kurse deiner Wertpapiere bis morgen verändert.

Deshalb solltest du dein Reinvermögen auch in regelmäßigen Abständen prüfen und selbstverständlich eine positive Entwicklung anpeilen. Einerseits bedeutet das, Schulden kontinuierlich abzubauen. Andererseits, Vermögen aufzubauen.

Was sind Vermögenswerte?

Deine Vermögenswerte kannst du grob in risikofreies und risikobehaftetes Vermögen unterteilen. Zum risikofreien Vermögen zählen Werte wie Bargeld, Tagesgeldkonten, Festgeldkonten und ähnliche andere Konten. Außerdem kannst du hier auch deine private Rentenversicherung, Lebensversicherungen oder Bausparverträge hinein zählen. Aber auch Autos, Fahrräder, Instrumente, Kunst und andere Wertgegenstände können zum Nettovermögen gehören.

Wertpapiere, wie Aktien, Anleihen, ETFs, andere Fonds usw., zählt man zum risikobehafteten Vermögen. Warum? Weil sich der Wert dieser Wertpapiere permanent ändern kann. Auch Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe und Kryptowährungen kannst du dem risikobehaftetem Teil deines Vermögens zuordnen.

Was sind Schulden / Verbindlichkeiten?

Auf der anderen Seite stehen die Schulden bzw. Verbindlichkeiten. Schulden und Verbindlichkeiten sind alle Finanzierungen und Kredite, die du aufgenommen hast – von der Immobilie, über den Studienkredit bis zur Küchen-Finanzierung.

Nettovermögen aufbauen & ausbauen

Um das Nettovermögen zu erhöhen hast du 3 Möglichkeiten.

  1. Du erhöhst dein Gehalt bei gleichen Ausgaben und erhöhst deine Sparquote oder behältst die Aktuelle mindestens bei.
  2. Du verringerst deine Ausgaben bei gleichem Gehalt und erhöhst deine Sparquote.
  3. Du verteilst deine Sparrate auf Investitionen, die für zusätzliches Einkommen sorgen (Renditen, Dividenden & Co.)

Wie ich schon geschrieben habe: Dein Nettovermögen kannst du immer nur für einen bestimmten Zeitpunkt bestimmen. Deshalb ist es wichtig, dass du immer den Wert der Sache oder Finanzierung ansetzt, der aktuell tatsächlich besteht.

Ist dein Auto heute noch 2.500 € wert, dann ist das der aktuelle Vermögenswert deines Autos. Ein Jahr später wird das anders aussehen. Da ist dein Auto vielleicht nur noch 2.000 € wert. Andererseits sind die Verbindlichkeiten für eure Immobilien-Finanzierung heute wahrscheinlich höher als in 5 Jahren.

Aus diesem Grund ist es so wichtig, das Reinvermögen regelmäßig zu berechnen. Nur so hast du den Überblick darüber, wie sich dein Nettovermögen im Laufe der Zeit entwickelt und vor allem, ob es sich in die richtige Richtung entwickelt. Manche machen das monatlich, andere quartalsweise oder in noch größeren Abständen.

Sind deine Schulden höher als deine Vermögenswerte, ergibt sich logischerweise ein negatives Nettovermögen. Das oberste Ziel ist es dann, die Schulden schnellstmöglich loszuwerden, um das Nettovermögen ins Plus zu drehen.

Also, anstatt immer nur ein Auge auf dein Gehalt und den nächsten Gehaltssprung zu haben, ist es für den Vermögensaufbau noch wichtiger, regelmäßig das eigene Nettovermögen zu berechnen und die Stellschrauben zu finden, um es zu erhöhen.

Nettovermögen in Excel berechnen

Nettovermögen berechnen

Du kannst dir selbst eine einfache Excel-Tabelle erstellen, um so dein aktuelles Nettovermögen zu berechnen und festzuhalten. Du kannst dir aber auch hier einfach meine Nettovermögen-Vorlage (für Excel) herunterladen.

Das Tabellenblatt 1 nutzt du, um deine aktuellen Vermögens- und Schuldwerte einzutragen. Daraus errechnet sich dein Nettovermögen. Dieses kannst du wiederum zum aktuellen Datum in Tabellenblatt 3 eintragen. Mit der Zeit bekommst du so einen tabellarischen und grafischen Überblick über die Entwicklung deines persönlichen Nettovermögens. Für eine grafische Darstellung deines Vermögens findest du in Tabellenblatt 2 eine Übersicht, die sich automatisiert erstellt.

Einfach deine E-Mail eintragen und du bekommst den Link zur kostenlosen Excel-Datei „Nettovermögen berechnen“.

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Nettovermögen vs. Einkommen

Klar ist das Einkommen wichtig, um überhaupt Nettovermögen aufzubauen. Dennoch darfst du nicht allein an deinem Einkommen als Kennzahl für deinen finanziellen Erfolg kleben bleiben. Es sagt nämlich nichts darüber aus, wie du über die Zeit hinweg mit deinem Geld umgehst. Es sagt auch nichts darüber aus, ob du genügend davon behalten kannst.

Du kannst 7.000 € im Monat verdienen und hast am Monatsende trotzdem nichts übrig. Außer, du trainierst, kontinuierlich Geld zu behalten. Du kannst aber auch 3.000 € im Monat verdienen und bist ziemlich gut darin, 500 € davon jeden Monat beiseite zu schaffen und anzulegen.

Es liegt nicht allein am Einkommen, ob du Vermögen aufbauen kannst. Es kommt vielmehr darauf an, es tatsächlich zu tun!

In diesem Zusammenhang auch sehr spannend zu lesen ist der Artikel „Das obere Prozent“ aus der Zeit.

Du hast Fragen, Tipps oder andere Ideen? Immer her damit!