6 Partnerkonten im Vergleich – und wie du damit Finanzchaos vermeidest

Ein gemeinsames Partnerkonto sorgt nicht nur für eine bessere Struktur und Übersichtlichkeit eurer Finanzen. Es schafft auch Fairness und beugt Finanz-Stress vor. Hier erfährst du, warum ich ein Partnerkonto als “Must-Have” in Sachen Paarfinanzen und Familienfinanzen betrachte 🙃.

Nebenbei zeige ich dir, welche Partnerkonten im Vergleich wirklich überzeugen. Und wie ihr ein super simples Modell nutzen könnt, um eure Partnerfinanzen fair, transparent und gleichberechtigt aufzustellen.

Auf geht´s!

Partnerkonto Vergleich

So ein Partnerkonto ist heutzutage bei fast jeder Bank zu bekommen. Unterschiedlich sind hier jedoch die Konditionen. Und diese Unterschiede haben es teils wirklich in sich bzw. können einige Euro pro Jahr ausmachen.

Es lohnt sich also definitiv vorweg einen Blick auf Gebühren, Kosten und Konditionen zu werfen. Im Partnerkonto Vergleich unten findest du die Partnerkonten bekannter deutscher Banken.

Ich habe dir dazu alle relevanten Konditionen und Rahmenbedingungen aufgelistet, damit du recht einfach zum passenden Konto findest. Falls du Fragen hast, schreib sie mir einfach in den Kommentarbereich unten. Here we go!

Wozu braucht man ein Partnerkonto?

Als gemeinsames Girokonto erfüllt das Partnerkonto eine wichtige Funktion im finanziellen Alltag von Paaren bzw. Eltern: es existiert ein gemeinsam genutztes Girokonto, über das beide Kontoinhaber unabhängig voneinander verfügen können.

Üblicherweise wird das Partnerkonto neben zwei Einzelkonten der Partner als gemeinsames Konto für den Haushalt und andere gemeinsame Ausgaben geführt. Es gibt aber auch Paare, die ausschließlich ein Partnerkonto führen und auf weitere Einzelkonten verzichten. Das ist Geschmackssache.

Das Konstrukt aus 2 Einzelkonten und einem Partnerkonto nennt man auch 3-Konten-Modell. Innerhalb einer Partnerschaft mit gemeinsamen Haushalt bzw. innerhalb von Familien hilft dieses Modell, um eine bessere Finanzstruktur und finanzielle Fairness zu ermöglichen.

3-konten-modell

Wenn du dich für das 3-Konten-Modell interessierst und sehen möchtest, wie einfach dieses Modell umzusetzen ist, dann wirf doch einfach mal einen Blick in meinen Artikel: „Das 3-Konten-Modell – Familienfinanzen genial einfach verbessern„.

Wir halten also fest: vom Partnerkonto werden insbesondere Ausgaben für die Familie bzw. für beide Partner beglichen.

Diese Ausgaben können u.a. folgende sein:

  • Miete / Eigenheim-Finanzierung
  • Lebensmittel
  • Dinge des täglichen Bedarfs
  • gemeinsame Freizeitaktivitäten
  • gemeinsam genutztes Auto
  • gemeinsame Streaming-Dienste & Abos
  • Rundfunkgebühren
  • gemeinsame Versicherungen
  • gemeinsame Anschaffungen

Ein Konto für Paare eröffnen – so funktioniert es

partnerkonto

Die Eröffnung eines Partnerkontos ist denkbar einfach. Ich vermute, die größte Hürde, ist sich selbst endlich mal aufzuraffen und die Sache anzugehen. Aber diesen Schritt bist du ja schon gegangen, wenn du nach einem Partnerkonto suchst ;-).

Also, ihr sucht euch ein Partnerkonto, das du euren Vorstellungen und Rahmenbedingungen passt (siehe Vergleich oben). Anschließend durchlauft ihr den Online-Antrag bei eurer gewünschten Bank.

Bei der comdirect läuft das Prozedere ziemlich einfach. Ihr durchlauft die Online-Antragstrecke, bestätigt eure Identität per VideoIdent und zack, ein paar Tage später werden euch auch schon sämtliche Anmeldedaten, Kontodaten und Kontokarten zugeschickt. Fertig ist das Partnerkonto.

Bei anderen Banken kann es sein, dass ihr vielleicht noch ein PostIdent erledigen müsst. Aber auch das ist kein wahnsinnig großer Aufwand. Ziemlich einfach also.

Das sollte euer Partnerkonto können

Selbstverständlich sollte auch euer neues Partnerkonto ein paar Bedingungen erfüllen, um tatsächlich dauerhaft attraktiv zu sein. Hier zeige ich dir die wichtigsten Komponenten, die ich für ein gutes Partnerkonto relevant finde:

Kontoführungsgebühren & weitere Kosten

Bei vielen Online- und Direktbanken bekommt ihr ein Partnerkonto bereits zum Nulltarif – sogar mit VISA-Karte (wie bspw. bei der comdirect). Filialbanken können auch attraktiv sein, wenn man Wert darauf legt, eine Filiale vor Ort zu haben.

Wenn es keine super wichtigen Gründe für euch gibt, euch für ein kostenpflichtiges Partnerkonto zu entscheiden, empfehle ich immer, dass ihr euch nach einem kostenlosen Partnerkonto umsehen solltet. Im Vergleich oben siehst du recht schnell, dass es diese Konten mit guten Funktionen und gutem Service durchaus gibt.

Kontoinhaber & Kontomodell

Für Paare und Familien ist es sinnvoll, dass mindestens 2 Kontoinhaber Zugriff auf das Partnerkonto haben.

Im Normalfall handelt es sich dabei um ein ODER-Konto. Das bedeutet, dass beide Kontoinhaber frei über das Konto verfügen, Überweisungen und Daueraufträge einrichten oder mit der EC-Karte oder Kreditkarte zahlen können. Ganz ohne die Zustimmung des Anderen.

Bei einem UND-Konto ist das etwas anders. Hier müssen immer beide Kontoinhaber einer Transaktion zustimmen. Macht das Ganze umständlich, ist aber hin und wieder aus Gründen notwendig. Diese Konten gibt es zwar eher selten, aber es gibt sie.

Karten

Wo es zwei Inhaber für ein Konto gibt, sollten auch mindestens 2 Girokarten und/oder Kreditkarten vorhanden sein. Andernfalls nimmt man sich eine ganze Menge Flexibilität.

Zwei Girokarten sind für mich absolutes Muss. Im Hinblick auf die Kreditkarten müsst ihr abwägen, ob ihr diese braucht bzw. überhaupt nutzt – beispielsweise im Urlaub oder fürs Online-Shopping. Wenn man die Kreditkarte eh kostenlos zum Konto dazubekommt, bitteschön. Wenn die Karte weitere Kosten verursacht, sollte man das abwägen.

Mindestgeldeingang

Es gibt durchaus Banken, die für die kostenlose Kontoführung einen monatlichen Mindestgeldeingang auf dem Konto fordern. Wie gesagt, in Zeiten in denen es etliche Angebote kostenloser Girokonten bzw. Partnerkonten gibt, gibt es keinen Grund Geld für ein solches zu bezahlen.

Dementsprechend würde ich ein Konto mit Mindestgeldeingang auch nur auswählen, wenn ihr diesen locker monatlich überschreitet.

Bargeldabhebung

Bargeld wird zwar immer bedeutungsloser, aber hin und wieder braucht man es doch mal im Geldbeutel. Auch dann ist es gut, wenn man das Bargeld an bestimmten Stellen einfach kostenfrei abheben kann. Beispielsweise an Geldautomaten oder direkt an der Kasse im Supermarkt oder der Drogerie.

Normalerweise reicht das schon. Für Paare und Familien, die hin und wieder reisen, ist es auch wichtig, dass Bargeld im Ausland kostenfrei abgehoben werden kann – entweder mit der Girokarte oder der Kreditkarte.

Bargeldeinzahlung

Wie auch Bargeldabhebungen werden auch Bargeldeinzahlungen immer unwichtiger, für Einzelne können sie aber dennoch relevant sein. Bei Direktbanken sieht das Angebot da eher mau aus oder die Bargeldeinzahlungen kosten direkt eine Stange Geld. Sollte das für euch wichtig sein, informiert euch vorab, bei welchen Banken Einzahlungen in welcher Häufigkeit kostenfrei sind.

Überweisung & Dauerauftrag

Beleglose Überweisungen und Daueraufträge sollten einerseits über Online Banking und Mobile Banking einfach zu erledigen und zudem kostenfrei sein. Letzteres ist eigentlich bei allen Banken der Fall. Kosten entstehen meist nur, wenn die Überweisung beleghaft erfolgen soll.

Tagesgeld für Rücklagen

Nice to have, aber nicht für jeden wichtig, ist ein an das Partnerkonto gebundenes Tagesgeldkonto. Für Familien, die einen kleinen Posten mit Rücklagen schaffen wollen, der schnell über das gemeinsame Konto als Referenzkonto verfügbar ist, ist das super praktisch, weil es eben meist sehr schnell verfügbar ist und man nicht erst 1 bis 2 Werktage warten muss, bis das Geld vom Tagesgeldkonto auf dem Girokonto landet.

Dispositionskredit

Ich plädiere immer dafür, dass der Dispo keine Option sein sollte. Er ist mit seinen Zinsen verdammt teuer und es ist oft schwierig ihn wieder loszuwerden.

Besser ist es dann natürlich immer, einen Rücklagen-Posten für Notfälle, die man sonst vielleicht mit dem Dispo regulieren würde, parat zu haben. Das spart euch unheimlich viel Geld, weil Dispozinsen einfach mal enorm hoch sind (ca. 7% bis 14% p.a.!).

Außerdem schenkt ihr euch mit der Methode “Rücklagen statt Dispo” selbst eine Menge Gelassenheit statt schlafloser Nächte, in denen ihr grübelt wie ihr das “Dispomonster” wieder los werdet.

Bei der Eröffnung eines gemeinsamen Kontos könnt ihr meist entscheiden, ob ihr direkt einen Dispo einrichten lassen wollt oder nicht. Mein Tipp: lasst euch erstmal keinen Dispo einrichten.

Sonstiges & zusätzliche Funktionen

Neben der kostenlosen Kontoführung winken Banken heute noch mit anderen Funktionen und Services. Die Einen bieten beispielsweise besonders gute Mobile Apps mit Zusatzfunktionen an, bei anderen bekommst du ein Konto mit integrierter Haushaltsbuch-Funktion und wiederum andere ermöglichen euch die Zahlung via Apple Pay oder Google Pay.

Hier kommt es darauf an, was euch wichtig ist und was ihr tatsächlich nutzt. Für mich sind Funktionen wie eine richtig gute Mobile App und Apple Pay / Google Pay deutlich wichtiger als andere Services.

Vorteile und Nachteile

Wenn du mich fragst, hat ein Partnerkonto (aka Haushaltskonto aka gemeinsames Konto) eigentlich nur Vorteile. Ganz besonders im Hinblick auf eine faire Aufteilung der Paarfinanzen bzw. Familienfinanzen.

Die Einnahmen und vor allem Ausgaben sind deutlich besser zu überblicken bzw. überhaupt erst richtig sichtbar. Ich wette, dass ihr eure gemeinsamen Ausgaben wirklich nur sehr schwer einschätzen könnt, wenn ihr bislang zwei getrennte Konten ohne jeglichen Finanzplan oder ohne Haushaltsbuch geführt habt.

Vergesst nicht: es geht dabei nicht darum, den jeweils anderen Partner zu kontrollieren. Es geht einzig und allein darum, eure gemeinsamen Finanzen besser, strukturierter und übersichtlicher aufzustellen, um schließlich auch gemeinsame finanzielle Ziele zu realisieren. Ob das nun der Bau eures Traumhauses, eure finanzielle Unabhängigkeit oder die gemeinsame Weltreise ist, ist völlig egal.

Nachteilig kann die Sache eigentlich nur dann werden, wenn ihr nicht für euch entscheidet und besprecht, wie und wofür ihr das Partnerkonto nutzen wollt. Also: redet miteinander und findet eure individuelle faire Lösung!

Vorteile

✅ faire Struktur eurer Familienfinanzen
✅ gleichberechtigte Aufteilung möglich
✅. gemeinsames Sparen einfacher
✅ gemeinsamer Vermögensaufbau einfacher
✅ Überblick über Familienausgaben deutlich besser

Nachteile

❌ keine, außer ihr besprecht nicht, wie ihr das Partnerkonto konkret nutzen wollt

Weiterführende Infos zum Thema

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