Wie schaffe ich es, mich mit meinem Geld wohlzufühlen?

Was fällt dir als erstes ein, wenn du an Wohlbefinden denkst? Wahrscheinlich denkst du an Yoga, Wellness, vielleicht Meditation, entspanntest Auf-dem-Sofa-Liegen oder einen Kurztrip übers Wochenende. Aber mit Geld hat das erstmal nicht viel zu tun. Zumindest auf den ersten Blick. Schauen wir mal genauer hin, dann stellen wir fest, Geldsorgen können unser Wohlbefinden durchaus ungemein stören. Ich spreche hier beispielsweise von kreisenden Gedanken, Schlaflosigkeit, vielleicht sogar Episoden, in denen dich das Thema unglaublich reizt oder auslaugt.

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Also. Wir stellen fest. Wohlbefinden kann durchaus auch etwas mit Geld zu tun haben – bzw. Geld mit Wohlbefinden. Und du brauchst das Eine, um das Andere in den Griff zu bekommen. Fühlst du dich nicht wohl mit deinem Geld, wird es dir schwerfallen, dich damit regelmäßig und zielgerichtet auseinanderzusetzen. Und falls du dich gerade in einer solchen Phase befindest, ist es für dich vielleicht schön zu hören: Solche Phasen hat jeder mal UND man kann sogar etwas dafür tun, um sich beim Thema Geld wieder wohler zu fühlen, entspannter zu sein.

Was kannst du jetzt und hier tun, um genau das zu erreichen?

1. AKZEPTIEREN

Ich erlebe immer wieder, dass sich vor allem Mamas für ihren bisherigen Umgang mit ihrem Geld regelrecht entschuldigen, sich rechtfertigen oder das Gefühl haben, sie müssten erklären, warum das mit dem Geld bislang nicht besser funktioniert hat.

Wenn ich dir dazu nur einen einzigen Tipp geben darf: Akzeptiere einfach alles, was bisher war. Bewerte es nicht. Denk nicht darüber nach, was du hättest besser machen können. Du weißt ja schon, dass es irgendwie nicht die passende Strategie war. Und es bringt einfach nichts, sich nun weiter in diesen negativen Gedanken verwickeln.

Schäme dich nicht. Rüge dich nicht. Das was bisher passiert ist, ist einfach passiert. Und jetzt in diesem Moment, hast du die Chance, all das einfach zu akzeptieren, zu verabschieden und hinter dir zu lassen. Und vor allem hast du die Chance, es jetzt besser zu machen.

2. TUN

Gerade beim Thema Finanzen, läuft die Sache manchmal etwas konträr. Einerseits haben wir vielleicht gerade eine Phase, in der uns Geld auf eher negative Art beschäftigt. Auf der anderen Seite, lassen wir uns aber auch sehr schnell und teils auch sehr gern von anderen Themen ablenken, um uns ja nicht mit dieser ungeliebten Geld-Sache zu befassen.

Da wäre einerseits der familiäre und berufliche Alltag, der sehr stressig sein kann. Dann haben wir noch einige persönliche Verpflichtungen, Freunde, Hobbys und Projekte. All das führt selbst bei den produktivsten Menschen gern mal dazu, dass sie bestimmte Dinge aus dem Blick verlieren.

Nun lass dir aber gesagt sein, der perfekte Zeitpunkt, um dich um dein Geld zu kümmern, der wird niemals von allein kommen. Alles warten auf „xy“ bringt einfach gar nichts. Selbst wenn du jetzt vielleicht denkst: „Ich warte mal noch bis zur nächsten Gehaltserhöhung“ oder „bis mein kleinstes Kind in die Schule kommt.“ Auch dann werden die Dinge stressig oder der Alltag manchmal chaotisch sein. Und auch dann gibt es viele weitere „gute“ Ausreden, die Sache weiter vor sich herzuschieben. Das einzige, was du bis dahin „erreicht“ hast, ist Zeit verschwendet zu haben.

Das was du jetzt allerdings tun kannst, ist zu TUN. So einfach. Du schließt am besten noch jetzt ein Vereinbarung mit dir selbst. Und die könnte lauten, dich von jetzt an in kleinen Schritten mit deinem Geld zu befassen. Fürs Erste ist es auch völlig egal, was du in diesen kleinen Schritten konkret tun wirst.

Die wichtige Übung ist lediglich, dich selbst zu verpflichten, dich regelmäßig mit deinem Geld zu beschäftigen. Punkt. Das kann beispielsweise bedeuten, dass du dir von nun an einmal in der Woche ein Zeitfenster von 20-30 Minuten blockst und in dieser Zeit sind deine Finanzen das Einzige ist was zählt. Heißt, du setzt dich hin, nimmst dir was zu trinken mit und befasst dich mit deinem Geld.

Und du solltest dir dabei immer vor Augen führen: Nur wer etwas tut, der kann auch etwas besser machen.

3. AUSRICHTEN

Im dritten Schritt beginnst du damit, dich neu auszurichten und deine Finanzen Schritt für Schritt neu aufzustellen. Und das – Überraschung – beginnt nicht dabei, eine gigantische finanzielle Auswertung zu machen, sondern dir über dich und dein Geldverhalten, deine Gedanken zu Geld klar zu werden.

Damit meine ich einerseits, dir wirklich Zeit zu nehmen und dir über deine Werte klar zu werden, das zu filtern, was dir wirklich wichtig ist. Daraus Prioritäten für die Zukunft abzuleiten, einen klaren Fokus zu finden und auf dieser Basis einen Plan für dich zu entwickeln, der ambitioniert ist, bei dem du aber auch das Gefühl hast: „Das kann ich hinbekommen“ und genau das auch klar als Ziel zu formulieren. Wenn du einfach nur „mehr von allem willst“, kann ich dir fast schon versprechen, wirst du nirgends ankommen.

Auf der anderen Seite steht die Frage: Wie es so um dein Geldverhalten bestellt ist. Das also mal zu reflektieren. Hast du bestimmte Gewohnheiten beim Geldausgeben? (Frustkäufe, Impulskäufe, Belohnungskäufe…?) oder klammerst du dich zu sehr an bestimmte Glaubenssätze, die dir einfach nicht behilflich sind, um gut mit deinem Geld zurechtzukommen?

4. ZUKUNFT

All das wird dir schon dabei helfen, deinen (finanziellen) Alltag schon viel klarer zu sehen. Der Rahmen, den du dir damit selbst steckst, der gibt dir Orientierung. Und dass du handelst und tust, das allein schon löst dich heraus aus diesem Gefühl von Feststecken, vielleicht auch Ohnmacht oder Überforderung.

Bist du auf einem guten Weg, dass du einerseits all deine Rechnungen pünktlich zahlst und sich dein Notgroschen füllt, kannst du über weitere finanzielle Ziele nachdenken. Die Dinge fühlen sich dann schon längst nicht mehr so einengend und zermürbend an. Denn du TUST und merkst: „Ah, da tut sich was. Ich kann das ja doch.“.

Wenn du dich gerade in so einer Situation befindest, in der du dich unwohl mit deinem Geld fühlst und dir vielleicht denkst: „Ich habe gar keinen Bock in den Briefkasten zu schauen oder auf meinen Kontostand zu gucken.“. Dann kann ich dir wirklich nur empfehlen, fang an, das was bisher passiert ist, erst einmal einfach zu akzzeptieren und dann gehe die Schritte, die ich dir vorgeschlagen habe.

Allein die kleinen Dinge, die du dann tun wirst, werden dir unheimlich viel Motivation geben, dir das gute Gefühl vermitteln, die Dinge selbst im Griff zu haben und all die Emotionen, die vielleicht mit Überforderung oder Feststecken zusammenhängen Stück für Stück aufzulösen. Du wirst sehen, der kleine Ball, den du damit ins Rollen bringst wird wie ein Schneeball mit jeder Runde größer. 

Du hast Fragen, Tipps oder andere Ideen? Immer her damit!