Hand auf´s Herz. Finanzielle Ängste und Sorgen sind kein Kinkerlitzchen. Sie sind hinderlich, können sogar lähmen. Wenn du finanzielle Ängste kennst, weißt du, dass sich diese Sorgen durchaus auf deinen Geist und deinen Körper auswirken können. Der Alltag kann schwer werden, deine Beziehung darunter leiden. Du merkst selbst, dass die reine Angst dich sowieso nicht weiter bringt. Was also kannst du tun, um deine finanziellen Ängste zu lindern oder gar zu überwinden? 5 Schritte, die dir sofort helfen können, dich besser zu fühlen.
1. Erstelle einen vernünftigen und machbaren Plan
Ich weiß, dass Finanzen eh schon (leider) oft ein Thema sind, dass viele nur ungern anpacken. Und dann soll ein Plan im Tal einer Finanzkrise helfen? Wie soll das funktionieren?
Es ist ganz einfach. Dasitzen und Angst haben, bringt dich nicht weiter. Tun dagegen schafft Veränderung. Aber hilft es dir in blinden Aktionismus zu verfallen? Nein. Deshalb muss ein Plan her.
Und woraus besteht ein guter Plan? Erst einmal aus sehr konkreten Zielen. Eine kurze Liste mit 1-5 greifbaren Zielen kannst du dir jetzt und hier erstellen. Nimm dir Zettel und Stift und los geht es.
Ein Anfang ist gemacht. Nun notiere dir noch dazu, wie du deine Ziele konkret ab sofort angehen möchtest und bis wann du dieses Ziel erreicht haben willst.
Hier ein Beispiel:
Deine Dispo ist bis aufs Limit ausgereizt
Ziel → Ich werde meinen Dispo komplett ausgleichen.
Wie ? (Schritte) → Ich gebe monatlich 200 Euro weniger aus und belasse dieses Geld auf dem Konto, um den Dispo auszugleichen.
Bis wann? → Dezember 2022
Wenn du ein finanzielles Problem hast, kehre es um, indem du dir dessen Lösung als Ziel setzt. Entwickle einfache machbare Schritte, um dieses Problem zu lösen.
Und merke dir: Ein solcher Plan ist nicht dazu da, um dich abzuschrecken oder unter Druck zu setzen. Er ist dazu da, um dich und deine Finanzen zu stärken!
2. Fortschritte dokumentieren
Arbeitest du auf eines oder mehrere Ziele hin, wirst du bemerken, dass eine ganz natürliche Eigendynamik entsteht. Schon das allein wird dir helfen, deine Sorgen, Ängste, dein Unwohlsein zu reduzieren. Denn du „tust“.
Dazu ist es hilfreich, Fortschritte auch zu dokumentieren. So bleibst du am Ball, kannst stolz auf die bereits erledigten Schritte sein und erkennst, dass der Weg zum Ziel immer kürzer wird.
Beispiel:
Deine Dispo ist bis aufs Limit ausgereizt
Ziel → Ich werde meinen Dispo bis Dezember 2022 komplett ausgleichen, indem ich jeden Monat 200 Euro weniger ausgebe und diesen Betrag auf meinem Konto liegen lasse.
Nun könntest du dir beispielsweise eine einfache Tabelle zeichnen oder digital erstellen, in der du ganz simpel abhakst, wenn du deinen monatlichen Schritt zum Ziel erledigt hast.
Die Übersicht kannst du dir irgendwohin hängen oder dir so abspeichern, dass sie dir jeden Monat unweigerlich angezeigt wird. Du kennst sicher auch die Kalender- oder Erinnerungs-Funktion deines Smartphones. Nutze sie, um am Ball zu bleiben!
Monat | Dispo Höhe | Ausgeglichen | Erledigt? |
April | 1.800 € | 200 € | ✅ |
Mai | 1.600 € | 200 € | ✅ |
Juni | 1.400 € | 200 € | ✅ |
Juli | 1.200 € | 200 € | |
August | 1.000 € | 200 € | |
September | 800 € | 200 € | |
Oktober | 600 € | 200 € | |
November | 400 € | 200 € | |
Dezember | 200 € | 200 € |
3. Verinnerliche deine Werte
In meinem Artikel „4 Schritte, um Kontrolle über dein Geld zu gewinnen“ ging es bereits darum, deine eigenen Werte wirklich kennenzulernen.
Dazu gehört auch eine Haltung von Dankbarkeit. Ja, Dankbarkeit. Ängst entstehen nicht selten auch dann, wenn wir uns von den äußerlichen Maßstäben mitreißen lassen.
Aber was sind die wirklich wichtigen und schönen Dinge in deinem Leben? Was sorgt bereits für Fülle in deinem Leben? Lass das kurz mal aufkommen trotz aller Sorgen und Ängste.
Es klingt einfach und es ist auch meist einfach: Fühlst du dich wieder einmal überwältigt von schlechten Gefühlen, bringe dich in einen Zustand der Dankbarkeit. Du kannst dir deine Gedanken notieren oder dies bei geschlossenen Augen durchdenken. Wie du magst. Wie es dir hilft.
Wer dankbar ist, der kann ich zeitgleich besorgt sein.
Sicherlich wird das deine Probleme nicht in Luft auflösen. Aber: Du bringst dich in einen anderen Zustand, in dem du handlungsfähig(er) bist.
(Wer Meditationen mag: Apps wie Headspace & Co. können dir dabei auch helfen)
4. Halte Kurs
Du ärgerst dich über deine bisherigen finanziellen Fehler? Das ist Zeitverschwendung. Versuche diese Entscheidungen einfach als das zu akzeptieren was sie sind oder waren: Entscheidungen. Jeder hat mit seinen Herausforderungen zu tun und jeder trifft Fehlentscheidungen. Ärger hilft dir ebensowenig, deine Finanzen in den Griff zu bekommen.
Also halte Kurs. Erinnere dich immer wieder an die Schritte 1 bis 3 und vergewissere dich, dass du auf dem Weg zu deinem Ziel bist.
5. Auf zu neuen Zielen
Du hast dein erstes Ziel erreicht? Stark!
Hast du gespürt, wie sich die Eigendynamik durch simples „tun“ entwickelt? Und fühlst du den Stolz? ..auf dich und deinen Kontostand?
Dann geht´s weiter! Du hast noch viel drauf. Du kannst nicht nur deine Ängste überwinden, sondern dich auch zu neuen finanziellen Zielen aufmachen.
Los geht´s!
…wenn alles nichts hilft.
Hast du das Gefühl, dass deine Ängste deinen Alltag bestimmen und du nur schwer selbst herausfindest? Wird deine Zukunftsangst zu groß? Fühlt sich deine Existenzangst unüberwindbar an?
Es ist nicht selten, dass sich solche Emotionen zu einer Depression / depressiven Episode entwickeln. Aber auch dann gibt es Hilfe. Du kannst dich damit beispielsweise an deine Hausärztin / deinen Hausarzt oder Beratungsstellen in deiner Stadt wenden. Oder nutze Online-Hilfsangebote. Solche Angebote gibt es bspw. hier, hier oder hier.