Was kostet ein Hund (im Monat)? Meine Erfahrungen aus 15 Jahren

Wer mich ein wenig kennt, weiß: Ich liebe Hunde. In meinem 2. Leben werde ich definitiv Hundeflüsterin oder Hund bei mir. Ich schätze, letzteres wird die komfortablere Option sein ;-).

Seit Kindesbeinen lebe ich mit Hunden zusammen und kann mir ein Leben ohne kaum vorstellen. Den Wunsch des Familienhundes haben sich viele Familien auch in der Zeit der Corona-Pandemie erfüllt. Aktuell sind die Tierheime so leer wie nie. Welpen von Züchtern kosten ein kleines Vermögen. Die Nachfrage ist derzeit so groß, dass Tierheime wiederum Sorge haben, nach der Zeit Pandemie wieder viele Hunde aufnehmen zu müssen, weil manch einer feststellt, dass der Vierbeiner doch nicht so gut „in den normalen Ohne-Corona-Alltag passt“.

Kosten für den Familienhund

Ein wichtiger Aspekt für oder gegen einen Familienhund ist definitiv die Frage der Kosten. Und diese Frage möchte ich dir heute nach langjähriger Hundeerfahrung beantworten. Denn offen gestanden, ist es Blödsinn zu behaupten: Ein kleiner Hund kostet 50 Euro pro Monat und ein großer Hund kostet 200 Euro pro Monat.

Die passendere Antwort ist: Es kommt darauf an. Aber worauf denn eigentlich?

Grob solltest du folgende Bereiche im Blick haben:

  • Größe und Alter des Hundes
  • dein Anspruch an die Hundehaltung
  • Hundefutter
  • Hundezubehör
  • Hundeschule / Training / Hundesport
  • Tierarzt / Gesundheit
  • Versicherungen (Hundehalterhaftpflicht)

Ein kleiner Hund ist pauschal nicht günstiger zu halten als ein großer Hund. Hat dein kleiner Vierbeiner beispielsweise chronische gesundheitliche Probleme, kann dich das schnell deutlich mehr kosten als ein großer gesunder Hund. Aber gehen wir das Ganze mal von vorne durch.

Größe und Alter des Hundes

Klar, grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass ein ausgewachsener 40Kilo-Hund täglich deutlich mehr Futter braucht als ein kleiner 10 Kilo-Vierbeiner. Aber auch das Alter deines Hundes kann eine Rolle spielen. Ich plädiere immer dafür, auch alten Hunden aus dem Tierschutz oder dem Tierheim eine 2. Chance zu geben.

Meine zweite Hündin war so eine Kandidatin. Damals bereits 7 Jahre alt, nicht ganz einfach und schon einige Tierheim-Jahre hinter sich. Puh. Nach anfänglichen Zweifeln zog sie bei mir ein. Und was soll ich sagen? Wir verbrachten wunderbare Jahre zusammen.

Als sie langsam eine Hunde-Seniorin wurde, mehrten sich die Zipperlein und Tierarztbesuche. Und klar, mit einem mal fiel regelmäßig ein ordentlicher Posten für den Tierarzt an.

Heute sind wir schon so weit, dass wir Hundekrankenversicherungen abschließen können. Die übernehmen je nach Tarif alle oder einen Großteil der Kosten. Ob sich das für dich und deinen Hund lohnt, ist Abwägungssache.

Damals waren die Tarife für jene Versicherungen noch nicht so vielfältig, sodass ich entschied, schlichtweg für meinen Hund monatlich zu sparen, um nicht umfallen zu müssen, wenn eine Not-OP mit anschließender Reha mal eben 1.700 Euro kostet.

Was kostet ein Hund in Sachen: Hundefutter

Auch wenn es ganz besonders darauf ankommt, wieviel Futter dein Hund aufgrund seiner Größe benötigt, ist ein nicht unwesentlicher Faktor, welches Hundefutter dein Hund bekommen soll.

Früher gab es nur Trockenfutter und vielleicht mal eine Dose Nassfutter. Heute ist die Auswahl riesig (!). Von BARF, über Premium Hundefutter, Trocken, Nass, Bio, Vegan, mit und ohne Getreide, Allergikerfutter – da gibt es so einiges.

Je nachdem variieren auch die Kosten für die Hundeernährung. Meine Hunde wurden immer mit BARF und/oder Nassfutter ernährt. Das ergab in etwa folgende Kosten:

  • kleiner Hund bis 15kg: 30 – 70 Euro pro Monat
  • mittlerer Hund 15 bis 30kg: 70 – 100 Euro pro Monat
  • großer Hund ab 30kg: ab 100 Euro / Monat

Was kostet ein Hund in Sachen: Hundezubehör

Sicher, Hundezubehör kaufst du sicherlich nicht jede Woche und am Anfang wahrscheinlich mehr als im Laufe der Zeit. Hier gilt definitiv die Regel: großer Hund = teurer. Wenn Bett, Geschirr, Leine, Spielzeug & Co. größer sind, kosten sie auch mehr.

Hundezubehör, das du definitiv brauchst:

  • Hundeleine
  • Hundegeschirr und/oder Hundehalsband
  • Hundebett
  • Hundespielzeug

Hier pauschale Werte anzugeben, ist super schwierig. Ich habe durchaus mehrere hundert Euro pro Jahr dafür ausgegeben. Beispielsweise, weil meine Hündin das Hundebett zerpflückte oder irgendwann aufgrund ihrer Rückenprobleme ein orthopädisches Hundebett brauchte, das mal eben mit 300 Euro zu Buche schlug, für ihre ollen Knochen aber eine Wohltat war.

Kostenpunkt: Hundeschule / Training / Hundesport

Und dann wäre da noch die Sache mit dem Hundetraining bzw. der Hundeerziehung. Tcha, auch das ist super unterschiedlich.

Die einen machen mit ihren Hunden bestimmte Trainings (bspw. Mantrailing) oder Hundesportarten (bspw. Agility). Anderen genügt ein Grundkurs in der Hundeschule. Wiederum andere pfeifen auf all das und nehmen die Grunderziehung, wie man es so nennt, eben selbst. Alles ist okay.

Man muss eben nur wissen: Hat man so gar keine Ahnung von Hunden, ist mindestens der Besuch einer guten Hundeschule für Mensch und Hund absolut von Vorteil. Doch auch das kostet eben Geld.

Ich habe schon Hundeschulen und Hundetrainings erlebt, da kostetet die Gruppenstunde lediglich 6 Euro pro Hundenase. Bei anderen Trainern kostete der Spaß dann direkt mal das Vierfache.

Was kostet ein Hund in Sachen: Tierarzt und Gesundheit

Diesen Punkt hatte ich bereits kurz angesprochen. Je älter der Hund, umso teurer wird´s meist (beim Tierarzt und im Alltag). Muss nicht sein, habe ich jedoch mehrfach selbst so erlebt.

Unser heutiger Familienpelz ist nun 9 Jahre und bekam im März 2021 leider eine Krebsdiagnose. Schwer behandelbar, Aussicht ungewiss. Großer Mist. Also bekommt der Fusselbär nun allerhand Medikamente, Gehhilfen und wird gepflegt, solange die Beine ihn noch tragen.

Von der Diagnose bis heute vergingen 3 Monate. Die Tierärzte stellte den Fusselbär ordentlich auf den Kopf: Blutuntersuchungen, Röntgen, MRT, Tabletten, Spritzen, Aufbaupräparate, Futterumstellung, Gehhilfen .. das kostete mich mal eben circa 1.500 Euro in 3 Monaten.

Bis dahin war der Fusselbär ziemlich pflegeleicht, selten krank und wenn, waren es eher harmlose Geschichten.

Mein Learning: Ich war echt froh, dass ich in den 9 Jahren regelmäßig für unseren Hund gespart hatte. Jeden Monat gingen 50 Euro auf ein extra Tagesgeldkonto. Klingt im ersten Moment vielleicht überzogen, lässt mich beim Tierarzt aber entspannt sein, was die Kosten angeht.

Kostenpunkt: Hundeversicherungen

Das führt mich auch direkt zum nächsten Punkt: Hundeversicherungen. Während die Hundehaftpflicht – wie es der Name schon sagt – Pflicht ist, sind alle anderen Versicherungen optional.

Grundsätzlich kannst du dich entscheiden, ob du für deinen Hund noch eine

  • eine Hundekrankenversicherung oder
  • eine Hunde OP-Kostenschutz-Versicherung

abschließt. Wobei bei vielen Hundekrankenversicherungen bereits ein OP-Kostenschutz integriert ist. Ich habe mich damals, mangels attraktiver Tarife, nur für eine OP-Kostenschutz-Versicherung entschieden und selbst monatlich für meinen Hund gespart. Damit bin ich immer ganz gut gefahren und bereue diese Entscheidung nicht.

Heute sehen die Tarife schon deutlich umfangreicher aus und bieten allerhand. Du solltest dir das im Detail ansehen und abwägen, mit welcher Variante du dich am sichersten fühlst.

Kostenpunkt: Abschied

Ein Thema, das zu Beginn kaum einer auf dem Zettel hat, ist der Abschied vom geliebten Vierbeiner. Damit meine ich nicht das Prozedere beim Tierarzt, sondern was passiert denn anschließend mit deinem Hund?

Die Frage musste ich mir vor ein paar Jahren leider auch schon stellen und stellte fest, dass das „Grab im Garten“ keine Option für mich war. Ebenso ist das keine Option, wenn man nicht mal einen Garten hat. Also musste eine andere Lösung her. Und die hieß damals für mich: Einäscherung. Aber auch das kostet eben Geld. Je nach Größe des Hundes ist man da locker mal mit 500-700 Euro dabei.

Klar, das ist kein monatlicher Ausgabeposten. Aber auch darüber solltest du zeitig genug nachdenken und eventuell etwas Geld dafür zur Seite legen.

Was kostet mein Hund monatlich?

Da ich dank meines Haushaltsbuches alle Kosten für den Hund ziemlich gut im Blick habe, lässt sich das ziemlich schnell herausfinden.

Für unseren 45kg schweren Senior-Hund sind wir mittlerweile bei monatlichen Kosten von 280 Euro angekommen – inklusive Futter, Medikamente, Tierarzt und Versicherungen. Ohne Medikamente lägen wir in etwa bei 180 Euro.

Du siehst also: je nach Hundegröße, Alter und Erkrankungen können die Kosten für deinen Hund extrem stark variieren.

Hast du schon einen Hund? Und weißt du, wieviel ihr pro Monat in etwa für euren Hund ausgebt? Das würde mich brennend interessieren! Schreib mir das doch einfach mal unten in die Kommentare!

Du hast Fragen, Tipps oder andere Ideen? Immer her damit!