Babysparbuch – Lohnt das noch? ..Wie du smarter für dein Baby sparst

Ja, ich weiß. Eigentlich suchst du nach einem Babysparbuch, um Geld für dein kleines Wesen zu sparen. Das ist super richtig und wichtig.

Bevor du dich aber final entscheidest, möchte ich dir noch schnell 4 bessere Optionen zeigen kann, mit denen du Geld cleverer und gewinnbringender für dein Baby anlegst.

Das Babysparbuch und die Sache mit dem Niedrigzins

Wäre das Babysparbuch nach wie vor die beste Lösung, um etwas Geld für dein Kind zu sparen und dabei ein paar Zinsen zu generieren, bräuchten wir nicht über andere Optionen sprechen.

Fakt ist aber, dass das Babysparbuch schon längst nicht mehr die beste Lösung ist, um Geld für dein Baby zu sparen bzw. anzulegen. Zumindest nicht, wenn du gute Zinsen und du dir etwas Nutzen durch den Zinseszinseffekt wünschst.

Warum?

Weil du mit einem niedrig verzinsten Babysparbuch langfristig Geld vernichtest. Zumindest, wenn die Zinsen so unglaublich niedrig sind, wie es aktuell der Fall ist.

Und das ist eigentlich völlig unnötig, das es tatsächlich gute Alternativen gibt, die das vermeiden können.

Also, wie kommt es zu dieser „Geldvernichtung“ auf dem Babysparbuch?

Wir befinden uns seit einigen Jahren in einer Niedrigzinsphase. Das bedeutet: der Leitzins der EZB ist so gigantisch niedrig (aktuell bei 0%), dass Banken spottbillige Raten- und Baukredite anbieten können.

Andererseits können sie dadurch kaum oder keine Zinsen dafür zahlen, wenn du Geld bei ihnen parkst.

Das zeigt sich nicht nur beim Tagesgeld und Festgeld, sondern ganz heftig auch bei Sparbüchern, wie dem Babysparbuch.

Früher da gab es gut und gerne noch 3% bis 5% Zinsen p.a. auf sichere Sparprodukte. Darunter das beliebte Tagesgeld, Sparbücher für Kinder und auch Festgeldanlagen. Davon können wir heute in einer historischen Niedrigzinsphase aber nur träumen.

Das Babysparbuch und die Sache mit der Inflation

Und dann gibt es da noch die Inflation, die neben Niedrigzins existiert, ohne dass du sie beeinflussen könntest. Die Inflation beschreibt die Kaufkraft des Geldes in einem Land.

Und die beträgt in Deutschland im Schnitt zwischen 1% und 2%. Im Jahr 2019 lag sie in Deutschland bei 1,4%. Das bedeutet für dich, dass dein angelegtes Geld am 31.12.2019 ganz grundlegend 1,4% weniger Kaufkraft hatte als noch am 31.12.2018.

Du siehst die Inflation nicht direkt auf deinem Konto, dir wird nichts von deinem Sparkonto abgezogen. Es ist aber so, dass dein Geld ist am Jahresende einfach weniger wert ist, weil die Preise steigen. (Wie das genau geschieht, habe ich in meinem Artikel „Der Realzins und das Inflationsmonster“ beschrieben).

So sparst du clever für dein Kind

Um sinnvoll und clever für dein Kind zu sparen und so über längere Zeit vom Zinseszins zu profitieren, solltet du folgende Aspekte bei deiner Geldanlage beachten :

  • sie sollte langfristig gedacht sein (min. 10 Jahre)
  • sie sollte der Entwertung der Sparbeträge durch die Inflation entgegenwirken
  • sie sollte das Vermögen deines Kindes wachsen lässt
  • sie sollte ein akzeptables Risiko für dich darstellen

Meist ist es in diesem Zuge sinnvoll, die gesparten Beträge für dein Kind dann auf mindestens 2 Spartöpfe zu verteilen.

Einerseits auf einen sicheren Spartopf. Dieser wird zwar langfristig nur geringe Rendite bringen, ist für euch aber stets verfügbar und auch planbar.

Andererseits einen risikobehafteten Spartopf. Dieser ist zwar mit mehr Risiko behaftet, kann aber auch deutlich mehr Rendite einbringen.

Mein Tipp an dieser Stelle: Finde einen guten Mix aus Tagesgeld und ggf. Festgeld, sowie einer Geldanlage in Aktien und/oder Anleihen über ein Depot und/oder einen Robo Advisor.

Alternativen zum Babysparbuch

Ein wichtiger Rat vorweg: bei fast allen Optionen hast du immer die Wahl, ob du das Konto / Depot auf euren Namen als Eltern oder direkt über den Namen eures Kindes laufen lässt.

Schließlich ergeben sich je nach Wahl unterschiedliche Vorteile und Nachteile. Diese solltet ihr ganz individuell für euch abwägen.

Außerdem solltet ihr immer bedenken, dass jede Sparform mit anderen Chancen und Risiken behaftet ist. Hier könnt ihr euch bspw am magischen Dreieck der Geldanlage orientieren.

Tagesgeldkonten und Festgeldkonten sind natürlich absolut sichere Anlageformen. Andererseits bringen sie aber auch kaum noch Zinsen ein.

Demzufolgen können ETF-Sparpläne über Robo Advisor oder selbst ausgewählte ETFs im Depot, Anleihen und Aktien deutlich höhere Renditen ermöglichen. Hierbei muss man aber hinnehmen, dass die Anlage in diese auch mit einem Risiko verbunden ist.

Hier zeige ich dir nun ein paar Anlageformen, die sich im Mix deutlich besser eignen als ein schlichtes Babysparbuch.

1. Tagesgeld fürs Baby

Beginnen wir mit einer sicheren, aber flexiblen Geldanlage. Das Tagesgeldkonto gehört für mich zur finanziellen „Standardausstattung„. Es ist ideal, um Geldgeschenke von Familie und Freunden zu sammeln oder selbst Sparbeträge fürs Baby an einer Stelle zu parken.

Dieses Geld kannst du für geplante Anschaffungen nutzen, aber auch um das Geld in andere Geldanlagen zu verteilen (bspw. Festgeld oder ETF-Sparplan).

Ja, auch die Tagesgeldkonten bieten zwar nur noch geringe oder fast gar keine Zinsen, dafür ist das Geld aber jederzeit verfügbar und du zahlst keine Kontoführungsgebühren. Das Konto ist jederzeit online einsehbar und du musst auch kein Sparbuch-Heftchen durch die Gegend schleppen.

Tagesgeld Vorteile im Vergleich zum Babysparbuch:

  • Online Banking / Mobile Banking
  • Verfügung ganz einfach per Überweisung
  • kein Gang zur Filiale notwendig
  • es muss kein Sparbuch aufbewahrt werden

Empfehlenswerte Tagesgeldkonten, die du im Namen deines Kindes eröffnen kannst:

Empfehlenswerte Tagesgeldkonten, die im Namen der Eltern laufen:

2. Sparplan über einen Robo Advisor

Mit einem Robo-Advisor kannst du in Anleihen, Aktien, ETFs und Fonds investieren und dafür ganz einfach einen monatlichen Sparplan für dein Kind einrichten, ohne dass du dich ständig mit Börsenentwicklungen befassen musst.

Hinter dem Robo Advisor liegt ein Algorithmus, der sich um deine Finanzinvestitionen kümmert. Natürlich macht er das nicht „irgendwie“, sondern verfolgt bestimmte Anlagestrategien, die deinen Zielen entsprechen.

Woher kennt der Robo Advisor deine Ziele? Ganz einfach. Das wirst du vorab in einem Online-Fragebogen gefragt. Daraus ermittelt der Robo Advisor deine Zielsetzung und dein Risikoprofil.

Anschließend werden dir ein paar Strategien vorgeschlagen und erläutert. Welche Strategie die Passende ist, entscheidest du natürlich selbst. Je nach Strategie und Profil setzt sich die Anlage aus unterschiedlichen Anteilen von Anleihen, Aktien und Fonds/ETFs zusammen.

Legt der Robo Advisor los, siehst du genau, in welche Anleihen, Aktien, ETFs und Fonds dein Geld geht und kannst per Smartphone App oder Online-Login den Stand der Geldanlage einsehen.

Kostenlos ist dieser Service natürlich nicht. Dafür dass du keinen Aufwand damit hat, zahlst du je nach Anbieter und Portfoliowert eine Servicegebühr auf den Portfoliowert. Diese Servicegebühr liegt meist zwischen 0,48% bis 1,0% p.a..

Bei einer durchschnittlich guten Entwicklung, die auf eine Sicht von 10 Jahren im Schnitt bei 7% p.a. liegt, finde ich das absolut in Ordnung dafür, dass man im Gegenzug fast null Aufwand für diese Geldanlage aufwendet.

Robo Advisor Vorteile im Vergleich zum Babysparbuch:

  • Online Banking / Mobile Banking
  • bessere Rendite möglich
  • Teilnahme am Aktienmarkt ohne großen Aufwand
  • Nutzung des Cost Average-Effekts

Empfehlenswerte Sparpläne über Robo Advisor für Kinder:

Empfehlenswerte Robo Advisor, die über den Namen der Eltern laufen:

3. Ein eigener ETF-Sparplan im Depot

Wenn du dich zumindest etwas mit ETFs und ETF-Sparplänen auskennst, kannst du natürlich auch selbst einen ETF-Sparplan in deinem Depot oder dem Depot deines Kindes einrichten.

Das Gute ist, dass du so auch die Möglichkeit hast, auch mal Aktien für dein Kind zu kaufen oder über einen langfristigen Zeitrahmen ein größeres ETF-Portfolio für dein Kind aufbauen kannst, in dessen Gestaltung du völlig frei bist.

Auch hier hast du die Wahl: Du kannst das Depot im Namen deines Kindes eröffnen oder du lässt das Depot über dich/euch als Eltern laufen.

Was an dieser Stelle besser ist und inwiefern Steuern, Kapitalerträge, Auszahlpläne und Schenkungen eine Rolle spielen, kläre ich nochmal in einem anderen Artikel.

Depot Vorteile im Vergleich zum Kindersparbuch:

  • Online Banking / Mobile Banking
  • bessere Rendite möglich
  • individuelle Auswahl von Aktien, Anleihen und ETFs
  • Teilnahme am Aktienmarkt ohne großen Aufwand
  • Nutzung des Cost Average-Effekts bei ETF-Sparplänen

Empfehlenswerte Depots für Kinder:

Empfehlenswerte Depots, die über die Eltern laufen:

4. Festgeldanlage für größere Beträge

Angenommen, ihr habt eine größere Summe, die ihr für euer Baby ganz sicher anlegen wollt und die ihr in den nächsten Jahren definitiv nicht braucht. Dann kann eine Festgeldanlage eine gute Option sein.

Beim Festgeld bekommst du noch etwas bessere Zinsen als beim Tagesgeld und das Geld ist mindestens bis zur Höhe der Europäischen Einlagensicherung von 100.000 € gesichert, sofern die Bank dieser unterliegt. (Solltest du bei der Auswahl beachten)

Grundlegend macht das aber erst ab Beträgen ab 1.000 € Sinn.

Vorteile im Vergleich zum Kindersparbuch:

  • Online Banking / Mobile Banking
  • bessere Rendite möglich

Empfehlenswerte Festgeldkonten, die du im Namen deines Kindes eröffnen kannst:

Empfehlenswerte Festgeldkonten, die im Namen der Eltern laufen:

Regionale & altersgebundene Babysparbücher

Neben den Alternativen zum Sparbuch fürs Baby, die ich dir hier vorgestellt habe, gibt es noch ein paar klassische Sparkonten für Babys und Kleinkinder, die aber entweder an das Alter des Kindes, eine Region oder die Eröffnung in einer Filiale gebunden sind.

Alternative Sparkonten/Sparbücher fürs Baby:

Für Kinder sparen und Anlegen mit Plan!

Wenn du dir jetzt die Frage stellst, wo du denn anfangen sollst, habe ich eine beruhigende Nachricht für dich.

Ich habe einen einfachen Plan entwickelt, wie du das Sparen für dein Kind angehen und umsetzen kannst.

Denn wie so oft gibt es nicht “die eine goldene Lösung”.

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